Die Deutsche Bahn hat heute mit Baumfällungen im Rosensteinpark begonnen, obwohl die Genehmigung des Eisenbahnbahnbundesamt zur Fällung der sieben Bäume mit Juchtenkäferpopulationen im Fällgebiet fehlt. Da diese über das gesamte Gelände verteilt sind, kann die Bahn hier erst mit Bauarbeiten beginnen, wenn die 12. Planänderung zum Planfeststellungsabschnitt 1.5 genehmigt ist. Das kann noch Monate dauern. Und solange diese Bäume nicht gefällt werden dürfen, können auch keine Bauarbeiten im Rosensteinpark begonnen werden.
„Die Bahn will durch das vorzeitige Fällen der übrigen Bäume in diesem Gebiet wieder voreilig Fakten schaffen. Das führt zu Recht zu Unverständnis und Ärger in der Bevölkerung. Doch die Bahn will offenbar nicht aus ihren Fehlern lernen und verspielt erneut Vertrauen“, kommentiert Philipp Franke, Kreisvorsitzender von Bündnis 90/DIE GRÜNEN diese unnötige, weil vorzeitige Baumfällaktion. „Leider hat dieses Vorgehen bei der Bahn Methode. Bereits im Februar 2012 ließ die Bahn Bäume im Schlosspark fällen, obwohl dies für das Ausheben der Baugrube zu diesem Zeitpunkt nicht erforderlich war.“
„Mit der Übernahme der Flächen hat die Bahn die Verantwortung für die Einhaltung sämtlicher Vorschriften und Auflagen übernommen. Darunter fällt auch die Einholung naturschutzrelevanter Genehmigungen. Solange diese Genehmigungen für die mit Juchtenkäfern bevölkerten Bäumen nicht vorliegen, ist auch das Fällen der davon nicht betroffenen Bäume völlig unnötig“, ergänzt Petra Rühle, Kreisvorsitzende von Bündnis 90/DIE GRÜNEN. „Mit einem so schwerwiegender Eingriff wie dem Fällen von Bäumen zu beginnen, ohne ein genehmigungsfähiges Projekt vorweisen zu können, ist unverantwortlich. Damit beweist die Bahn erneut ihre fehlende Sensibilität und ihren blinden Aktionismus.“
Und nicht nur das Vorgehen bei den Bäumen mit Juchtenkäferpopulationen, auch Frage des Grundwassermanagements ist bis heute ungeklärt. Daher ist das Vorgehen der Bahn im Rosensteinpark für uns inakzeptabel.
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