Bitte den Veranstaltungshinweis am Ende beachten!
Statt Schwarze-Peter-Spiele müssen alle Projektpartner jetzt endlich ihrer Verantwortung gerecht werden
Kein Weiter so beim never-ending S21-Desaster!
Wer mit Stuttgart 21 vertraut ist, konnte kaum überrascht sein, dass der immer wieder steif und fest behauptete Eröffnungstermin niemals zu halten sein würde. Dennoch jetzt der große Aufschrei mit vielen Schlagzeilen (Stuttgarter Zeitung, 2.3.2024: „Stuttgart 21 – das Desaster ist perfekt“) als die DB nun einräumte, dass es 2025 allenfalls eine symbolische Teileröffnung geben werde und der Kopfbahnhof bis auf Weiteres erhalten bleiben müsse. Spätestens seit die DB dem Projekt auch noch den „Digitalen Knoten Stuttgart“ (DKS) übergestülpt hat, musste jeder wissen, dass der Zeitplan gerissen werden würde. Ein derart hoch komplexes elektronisches Zugsteuerungssystem zu installieren – auch noch in einem der komplexesten Bahnknoten Deutschlands – ist nicht in wenigen Jahren zu leisten.
Verantwortung nicht allein der Bahn zuschieben
Wenn die hiesigen Projektpartner und S21-Förderer den Schwarzen Peter für das „perfekte Desaster“ jetzt allein der Bahn zuschieben wollen, muss daran erinnert werden, dass auch sie es waren, die allen fachlichen Einwänden und Warnungen zum Trotz immer für Weiterbauen plädiert haben. Wieviel Milliarden sollen noch in ein nicht rettbares Projekt versenkt werden und wie viele Klimaschäden sollen noch in Kauf genommen werden bis die Verantwortlichen sich für eine Diskussion über Auswege, Umstiegs- und Umnutzungsmöglichkeiten öffnen
Ein Stadtteil auf Gleisen, die dringend gebraucht werden
Obwohl nur noch von harten S21-Ideologen bestritten wird, dass die bestehenden Kopfbahnhofgleise weiterhin für einen leistungsfähigen Bahnbetrieb gebraucht werden, sollen sie weiterhin dem Bau eines neuen Stadtteils mitten in der für Stuttgart so wichtigen Frischluftschneise geopfert werden.
Veranstaltung „Rosensteinbebauung und Stadtklima“
Gemeinsam mit der „FrAktion“ im Stuttgarter Gemeinderat und als Teil der AG Stadtklima hat deshalb das Aktionsbündnis für Montag, 4.3., 19 Uhr eine Veranstaltung im Großen Saal des Rathauses vorbereitet, die genau diese Frage stellt: Ist die vor 20 Jahren geplante Rosensteinbebauung angesichts der ohnehin starken Aufheizung der Stadt heute noch zu verantworten? Eine klimapolitische Lageeinschätzung dazu liefert als Hauptreferent Prof. Jörn Birkmann, Leiter des Instituts für Raumordnung und Entwicklungsplanung der Uni Stuttgart und koordinierender Leitautor für den sechsten Sachstandsbericht des Weltklimarats (IPCC).
Wir fordern von der Stadt…
Bündnissprecher Martin Poguntke: „Wir fordern die Stadt Stuttgart auf, nicht nur zu prüfen, wie hoch und wie breit auf dem Gleisfeld gebaut werden kann, sondern, ob Bauen dort überhaupt verantwortbar ist und ob nicht der Biotop-Charakter des Gleisvorfelds sogar im Sinne vorbeugender Klimaschutzpolitik noch optimiert werden kann.“
Kontakt:
Martin Poguntke, 0151 403 602 56
Werner Sauerborn, 0171 320 980 1