Die Schutzgemeinschaft Filder ist empört über das Desaster, das die Bahn mit der geplanten Unterbrechung der S-Bahn auf den Fildern zu verursachen gedenkt. Bald jeden Monat wirft die DB den Bürgerinnen und Bürgern einen neuen unverdaulichen Brocken hin. Wir gehen davon aus, dass diese Planung zur Stilllegung der S-Bahn für ein Jahr bei den Bahnplanern schon lange bekannt ist. Natürlich haben sie das auch schon beim VGH-Termin in Mannheim am 20. November gewusst – und verschwiegen, als die Schutzgemeinschaft Filder erneut die Forderung erhoben hat, die Gäubahn nicht über den Flughafen zu führen, sondern über die Panoramastrecke leistungsfähig an den Tiefbahnhof in Stuttgart anzubinden. So bereits 2010 in Geißlers Schlichtung einvernehmlich festgelegt und wie von unserem Stellvertretenden Vorsitzenden, dem Verkehrsfachmann Frank Distel als machbar nachgewiesen.

Die Stilllegung der S-Bahn ab der Station Echterdingen bedeutet, es werden wesentlich mehr Privatautos und Taxis zum Flughafen und zur Messe fahren. Bereits heute sind mindestens zu Stoßzeiten am Flughafen alle Parkplätze im Terminalbereich voll besetzt. Wenn nun auch noch die vielen „Ankunft“-Parkplätze wegen der Bauarbeiten am Dritten Gleis wegfallen, ist mit einem unvorstellbaren Chaos zu rechnen. Von den Baufahrzeugen ganz zu schweigen. Jetzt noch eine Großmesse und auf den Fildern ist Land unter. Zusätzlich wird die große Kreisstadt Filderstadt mit ihrem S-Bahnhof in Bernhausen vom S-Bahnbetrieb abgehängt und der dort schon jetzt unerträgliche Autoverkehr wird vollends zusammenbrechen. Flughafen und Filderstadt müssten eigentlich Sturm laufen gegen diese Pläne.

Der Erste Vorsitzende der Schutzgemeinschaft, Steffen Siegel, über die Maßen verärgert: „Wieviel Lug und Trug müssen wir eigentlich noch ertragen, bis endlich die Politik den Mumm hat, dieses an allen Ecken und Enden fehlgeplante, Leib und Leben der Fahrgäste gefährdende und immer teurer werdende Murksprojekt zu stoppen? Wann endlich hört man damit auf, gutes Geld der Steuerzahler schlechtem hinterher zu werfen?“

Wann endlich befasst man sich ernsthaft mit dem von unseren Fachleuten erarbeiteten „Umstieg 21“ Konzept?

Steffen Siegel weiter: „Man muss im Wissen um den schleppenden Baufortschritt von Stuttgart 21 kein Prophet sein, um heute schon zu erkennen, dass aus einem Jahr S-Bahn-Stopp auf den Fildern am Ende zwei oder womöglich mehr Jahre werden. Auch diese Erkenntnis wird uns dann scheibchenweise präsentiert – ebenso wie absehbar das Reißen der 10-Milliarden-Linie, das Einräumen des Rückbaus der Bahninfrastruktur und der fehlenden Tauglichkeit des Stuttgarter Tiefbahnhof-Knötchens für den deutschlandweiten Integralen Taktfahrplan. Die Zumutungen durch die Deutsche Bahn AG werden immer unverfrorener!“