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Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 lädt zu Konferenz am 14./15. Mai ein

Eine Vorbereitungsgruppe von Bahn-Aktiven aus der ganzen Republik hat für kommendes Wochenende eine Konferenz – und vorherige Kundgebung vor dem Hauptbahnhof – vorbereitet und dafür hochkarätige Fachleute gewonnen, unter anderem: Prof. Hermann Knoflacher vom Institut für Verkehrswissenschaften der Technischen Universität Wien, Prof. Helge Peukert, Professor für Plurale Ökonomik an der Universität Siegen und engagiert in der Klimagerechtigkeitsbewegung, sowie Prof. Wolfgang Hesse, engagiert bei den Initiativen Bürgerbahn statt Börsenbahn und Münchner Forum.

Als Gäste werden Vertreter*innen vieler Bürgerinitiativen erwartet, wie das Aktionsbündnis gegen eine feste Fehmarnbeltquerung, Prellbock Altona, Brennerdialog Rosenheim oder Pro Ausbau Hannover–Bielefeld, die sich alle gegen ähnlich absurde und klimaschädigende Bahnprojekte stemmen. Auch Aktivisten von der NoTAV-Bewegung aus dem norditalienischen Susa-Tal sind eingeladen.

Kern der Konferenz im Stuttgarter Gewerkschaftshaus (Programm siehe Anlage) wird die Frage sein: Wie muss eine Bahn aufgestellt sein, die ihre ökologischen Systemvorteile nicht wieder durch Fixierung auf Rennstrecken und Klimakillerprojekte à la Stuttgart 21 schmälert oder verspielt?

Ziel ist, die eigenen Argumente abzuwägen und zu schärfen, um sich so unüberhörbar und sachkundig in die öffentliche Debatte über einen klimafreundlichen Bahnverkehr einmischen zu können. Dabei wird es um Themen gehen, wie den geplanten Deutschland-Takt, den Ausbau von Nachtzügen oder Großprojekte wie Stuttgart 21. In einer der Arbeitsgruppen am Sonntag wird auch die Frage verfolgt, was von der im Ampel-Koalitionsvertrag skizzierten Bahnreform zu halten ist, und wie der Bahn-Konzern organisiert sein sollte, um all den Anforderungen an eine Klima-Bahn gerecht zu werden.

Dazu wurde bereits im Vorfeld eine „Klimabahn-Initiative“ gegründet, die auf dieser Konferenz vorgestellt wird, um mit ihr ein gemeinsames Sprachrohr in verkehrspolitischen Auseinandersetzungen zu bekommen.

Als mediale Highlights kann die Konferenz zwei besondere kulturelle Beiträge vorweisen: Zum einen wird der Filmemacher Klaus Gietinger am Samstagabend die Premiere seines Stuttgart 21-Films geben und auch selbst zur anschließenden Diskussion anwesend sein. Zum andern wird das brandneue Buch zur S21-Skulptur „Schwäbischer Laokoon“ des Bildhauers Peter Lenk – mit einem Vorwort von Edzard Reuter – erstmalig öffentlich präsentiert werden.

Aktionsbündnis-Sprecher und Tagungsleiter Martin Poguntke zusammenfassend: „Es herrscht verbreitet die Vorstellung, alles Geld, das in die Deutsche Bahn investiert wird, diene automatisch dem Klimaschutz und attraktivem Bahnverkehr. Wir wollen an diesem Wochenende vor allem lernen, diesem Irrtum mit möglichst differenzierten und sachkundigen Fakten und Argumenten zu begegnen.“

Kontakt:   Martin Poguntke, 0151 403 602 56