Aktionsbündnis kann Belege für falsche Evakuierungssimulation vorlegen
Bahn setzt untaugliche S21-Brandschutzplanung fort
Das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 und die Gemeinderatsfraktion „DieFrAKTION“ laden zu einer Veranstaltung am Montag, 12. September 2022, um 19 Uhr im Großen Sitzungssaal des Stuttgarter Rathauses ein. Dort sollen vertiefte Erkenntnisse über den nicht funktionierenden Brandschutz im S21-Tiefbahnhof vorgestellt werden.
Unter anderem wird der hochkompetente Dipl. Ing. Hans Heydemann Ergebnisse vorstellen, die die Ingenieure22 mittels einer eigenen professionellen Simulationssoftware gewonnen haben. Demnach sind sowohl die Annahmen der Bahn zur Ausbreitung eines Zugbrandes als auch zur Zeitdauer der Entfluchtung der Fahrgäste viel zu optimistisch und damit untauglich.
In seiner Präsentation wird Heydemann darüber hinaus aufzeigen, wie die Bahn auch in der „Ausführungsplanung“ ihre bisherige fehlerhafte Planung fortsetzt (siehe Zusammenfassung des Vortrags in der Anlage). Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) hatte der Bahn aufgetragen, Einzelheiten des Brandschutzes bei der Planung der „technischen Ausrüstung“ zu konkretisieren, obwohl das in der Tunnelrichtlinie der Bahn bereits für das grundsätzliche Planfeststellungsverfahren gefordert wird. Dass ihr genau diese Konkretisierung auch in diesem letzten Planungsschritt dennoch nicht gelungen ist, soll an diesem Abend deutlich werden. Insbesondere wurden in der Mobilität eingeschränkte Personen nicht berücksichtigt. Aus finanziellen Gründen riskiert man ihr Leben.
Dieter Reicherter, Vorsitzender Richter am Landgericht a.D. und einer der Sprecher des Aktionsbündnisses, wird ergänzend die rechtliche Seite der zu versagenden Brandschutz-Genehmigung erläutern. Und der Liedermacher Pit Bäuml sorgt für den passenden musikalischen Rahmen, nachdem er zuvor um 18 Uhr bereits sein Können zur 628. Montagsdemo beigesteuert hat.
Vertreter von Bahn, EBA, Brandschutzbehörde und Planungsbüros sind zwar zu der Veranstaltung eingeladen worden, haben aber entweder abgesagt oder gar nicht reagiert.
Martin Poguntke, ebenfalls Sprecher des Aktionsbündnisses, sieht die Verantwortung zu handeln beim zuständigen Brandschutzdirektor der Stadt Stuttgart: „Die S21-Brandschutzplanungen der Bahn sind von geradezu zynischer Oberflächlichkeit. Wir können nur hoffen, dass der Stuttgarter Brandschutzdirektor Dr. Belge dem Druck von OB Nopper und der Immobilien-Lobby widerstehen kann und das Brandschutzkonzept dieses Immobilienprojekts als völlig untauglich ablehnt. Denn er trägt die Verantwortung für Leib und Leben der Fahrgäste und seiner Feuerwehrleute.“
Kontakt:
Martin Poguntke, 0151 403 602 56
Dieter Reicherter, 07192 930 522 oder 0151 263 711 31