Jetzt sollten wir unsere Petition bundesweit bewerben. Denn S21 macht bundesweit den Bahnverkehr kaputt.
Am vergangenen Donnerstag war es soweit: Wir haben in Berlin die Petition mit über 20.000 Namen an die Bahnführung übergeben. Der Pressesprecher der Bahn musste sich aus dem Bahn-Tower herab auf die Straße bemühen, wo er von einer Abordnung aus Stuttgart und etlichen Berliner Unterstützern empfangen wurde. Der Sprecher des „Aktionsbündnisses gegen S21“, Dr. Eisenhart von Loeper, schonte ihn nicht und stellte ihm vor versammelter Presse bohrende Fragen. Ein wichtiger publizistischer Erfolg für uns.
Vielen herzlichen Dank allen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben!
Wie geht es weiter?
Während draußen die Petition übergeben wurde, tagte drinnen der Aufsichtsrat der Bahn. Natürlich wäre es zu viel erwartet gewesen, wenn wir angenommen hätten, da würde nun unter dem Eindruck der Petition und diverser kritischer Gutachten sofort der Ausstieg aus S21 und der Umstieg in die Modernisierung des Kopfbahnhofs beschlossen.
Aber – ein ganz großes Aber: Aber der Aufsichtsrat hat auch nicht die Entlastung des Vorstands beschlossen. Vielmehr ist zwischen den Zeilen einer recht schmallippigen Presseerklärung des Aufsichtsrats zu lesen, dass er deutliche Kritik am Bahnvorstand geübt hatte. Denn der Bahnvorstand hatte lediglich sein neu in Auftrag gegebenes (Gefälligkeits)-Gutachten zur Bestätigung seiner eigenen Zahlen vorgelegt und offenbar die massive Kritik des Bundesrechnungshofs einfach ignoriert.
Jedenfalls hat die Bahnführung von den Aufsichtsräten bis zur nächsten Aufsichtsratssitzung am 14. Dezember klare Hausaufgaben bekommen: Die Bahn-Zahlen müssen mit den Zahlen des BRH abgeglichen werden, damit entschieden werden kann, woher die Unterschiede kommen. Und das wird peinlich für die Bahn, denn sie (und ihr Gutachter KPMG) haben eine ganze Reihe von Zahlen weggelassen oder sichtlich zu klein angesetzt.
Das heißt: Am 14. Dezember werden im Aufsichtsrat der Bahn einige unangenehme Wahrheiten über S21 auf den Tisch kommen. Das könnte z.B. dazu führen, dass der Aufsichtsrat noch in diesem Jahr einen Finanzierungsstopp für S21 verhängt und den Bahnvorstand verpflichtet, Alternativen zu prüfen. Und das kann der entscheidende Wendepunkt sein, weg vom kostenträchtigen Prestigeprojekt, hin zu einer bundesweiten ökologisch verantwortlichen Bahnpolitik. Wenn S21 gestoppt wird, gewinnt die ganze Republik.
Das sollten wir unterstützen: Jetzt ist es wichtig, dass von nun an auch bundesweit die Forderung erhoben wird: «Stuttgart 21? – Bessere Bahn durch “Umstieg 21”!«
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An alle daher die herzliche Bitte:
- Durchforsten Sie Ihre Adressbücher nach Adressen außerhalb Baden-Württembergs, denen Sie die Petition schicken können!
- Sind Sie Mitglied in Verbänden, Gruppen, Parteien, die auch außerhalb Baden-Württembergs aktiv sind? – Dann versuchen Sie doch, ob nicht über die dortigen Verteiler unsere Petition verschickt werden kann und so noch mehr Menschen jenseits der Grenzen Baden-Württembergs erreicht werden.
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Im Namen des „Aktionsbündnisses gegen S21“
Martin Poguntke